Kennst du diese langen und öden To-Do-Listen, auf die keiner Lust hat? Deren Anblick dich alleine in Angst und Schrecken versetzt? Die Tagesplanung treibt dir den Angstschweiß auf die Stirn? Dann habe ich die Lösung für dich! Weg mit Aufschieberitis! Einfacher und motivierter Tagesplanung betreiben als jemals zuvor.
Keiner plant gerne mit To-Do-Listen
Heute möchte ich dir eine Methode vorstellen, mit der ich meine Tagesplanung für jeden Tag erledige und die Aufschieberitis auf ein Minimum reduziere. Lange Zeit habe ich mir To-Do Listen angelegt und diese Stück für Stück abgearbeitet. Das Problem bei dieser Art der Tagesplanung ist, neben der unglaublichen Langweiligkeit, dass irgendwann die Motivation fehlt und man keine Lust mehr darauf hat. Aufschieberitis vorprogrammiert, denn wie leicht lässt sich eine Aufgabe auf den nächsten Tag schieben?
Sprich: Es ist zu jeder Zeit die Disziplin eines Elitesoldaten notwendig um ALLE Aufgaben seinem Anspruch gemäß zu erledigen. Aber wer von uns ist schon wirklich einer?
Deswegen habe ich mit der Zeit eine Methode für mich gefunden, mit der ich meine Tagesplanung so betreibe, dass die Motivation während der Durchführung nicht verloren geht. Aufschieberitis, Adieu!
Die Vorraussetzungen für eine gelungene Tagesplanung
Mit dieser Methode bleibt mir immer ein klares „Warum?“. Dazu empfehle ich dir diesen Artikel einmal durchzulesen: „Warum..“ oder das Video dazu zu schauen: Klick!.
Gleichzeitig brauchst du klare Ziele im Leben, damit diese Art der Tagesplanung funktioniert. Hast du diese noch nicht, lege dir welche an. Hier hast du einen kleinen Leitfaden in Form eines Artikels, wie man möglicherweise vorgehen könnte: Ziele.
Ebenfalls kann ich dir das Video zu „The Big Five for Life“ empfehlen, in der die Bedeutung von Zielen deutlich wird.
Du hast deine Ziele? Dann auf geht’s!
Meine Methode der Tagesplanung: ZWW
Meine Methode habe ich „ZWW“ getauft. ZWW steht für: Ziel, Wieso, Wie.
Fangen wir mit dem ersten Punkt an: Das Ziel
Du hast in deinem Leben klare Ziele, auf die du hinarbeiten möchtest. Deine Tagesplanung soll hier unterstützend gelten. Nehmen wir einmal an, dein Ziel ist es 5kg an Gewicht zu verlieren. Nach den Regeln der Zielsetzung soll ein Ziel positiv, persönlich und im Präsenz geschrieben werden.
Sprich: „Ich wiege 70 kg.“ (Gehen wir einfach mal von beispielhaften 75kg Gewicht aus.)
Dein Ziel ist es also, die 70kg zu erreichen. Dein Ziel hat ebenfalls eine Deadline. Du gibst dir 3 Monate um das Ganze gesund und sinnvoll durchzuführen.
Das Ziel hat also alle Bedingungen, die für ein Ziel notwendig sind: Zeitliche Begrenzung, persönlich, positiv und im Präsenz formuliert.
Begeben wir uns zum zweiten Punkt der Tagesplanung: Das Wieso!
Meiner Meinung der wichtigste Punkt. Das Wieso oder auch das „Warum“ sind der Grund
wieso du das alles machst. Dieser Punkt kommt bei der klassischen Tagesplanung wie der To-Do-Liste so wie bei vielen anderen Tagesplanungsmethoden zu kurz beziehungsweise wird gar nicht angesprochen. Ich finde jedoch, dass genau dieser Punkt die Grundlage bilden sollte.
Denn an einem Tag, an dem du so gar keine Lust hast irgendwelche Aufgaben zu erledigen, wirst du sicherlich ab und an mit deiner klassischen Disziplin und dem eisernen Willen scheitern. Das ist eine Einladung für die Aufschieberitis. Schaust du dir jedoch an, wieso du das ganze machst und rufst dir das ins Gedächtnis, dann findest du eher auf den Weg zurück und triffst die Entscheidungen, die in deinem Interesse sind! So vermeidest du unnötiges aufschieben.
Das ist zumindest meine Erfahrung. In Gesprächen mit Freunden und vielen Büchern kristallisiert sich langsam heraus, dass die klassische To-Do Liste ausgedient hat.
Doch wie gehst du bei dem „Wieso“ der Tagesplanung vor?
Ich persönliche mache es auf die folgende Weise: Knüpfen wir an das Beispiel des 5kg Abnehmens an. Liste doch einmal deine Gründe dafür auf.
Zum Beispiel:
- Ich sehe besser aus
- Ich fühle mich in meiner Haut besser
- Meine Gelenke fühlen sich besser an
- Ich investiere in meine Gesundheit
- Ich stäke mein Immunsystem
Man findet etliche Gründe, wenn die Motivation des Zieles intrinsisch ist. Es bringt also nichts Ziele von anderen Personen zu übernehmen, du musst deine eigenen finden. Nur auf diese Weise findest du auch deine eigenen Gründe, wieso du etwas tun möchtest. Ansonsten kannst du direkt wieder zur klassischen Tagesplanungsmethode gehen, da „ZWW“ auf Basis eigener Ziele arbeitet.
Gut. Du hast nun deine Gründe. Also schreiben wir uns erstmal unser Ziel auf:
Ich wiege 70kg.
Wieso? Ich sehe unglaublich attraktiv aus mit einem Gewicht von 70kg.
Die Gründe
Nachdem du also dein Ziel formuliert hast, schreibst du darunter eines deiner „Wieso’s“.
Formuliere es ruhig übertrieben und außerordentlich positiv, damit die Motivation noch ein Stück stärker ist.
Du kannst jeden der oben angeführten Gründe benutzen. Meine Erfahrung zeigt, dass es Sinn macht, alle paar Tage einen anderen Grund aufzuschreiben, damit der Grund nicht „selbstverständlich“ wird. Auf diese Weise rufst du dir immer wieder einen anderen Grund ins Gedächtnis, was die Motivation auch über einen längeren Zeitraum aufrecht erhält.
Es sieht natürlich jetzt schon nach mehr Arbeit aus, als bei der klassischen Tagesplanung, aber probiere es aus! Es wird dafür sorgen, dass du deine Arbeit wesentlich motivierter angehst. Dazu kommt, dass du die Aufgaben effektiver erledigst und wesentlich weniger an Aufschieberitis leidest.
Wie wir das machen? Das funktioniert mit dem dritten Punkt in meiner Art der Tagesplanung: Das „Wie?“.
Das „Wie?“ der Tagesplanung!
In diesem Punkt beschreiben wir praktisch die klassische Tagesplanung, jedoch mit einer klaren Orientierung!
Stehen in deiner To-Do Liste beispielsweise: E-Mails checken, Papier wegbringen, Bücher sortieren … ist das alles schön und gut, das hält dich auch ganz sicher beschäftigt, doch produktiv macht es dich dadurch nicht!
Unsere Orientierung ist unser Ziel: „Ich wiege 70kg.“
Die Motivation ist: „Ich sehe unglaublich attraktiv aus mit einem Gewicht von 70kg.“
Nun müssen wir Wege finden! Wir kennen den Ort an den wir wollen, wann wir dort sein wollen und wieso wir dort sein wollen, nur der Weg fehlt uns noch!
Jetzt gibt es meistens viele verschiedene Wege, die einen ans Ziel bringen. Diese listest du nun ebenfalls auf:
Wie?
- Sport machen
- Fitnessstudio anmelden
- Verschiedene Diätansätze ausprobieren
- Buch kaufen
- Recherchieren
- Spazieren gehen
- Auf Snacks verzichten
- Kalorienbedarf berechnen
- Fettanteil messen
Gucken wir uns nun die möglichen Wege an, die wir uns aufgeschrieben haben. Sagen wir, du findest es sinnvoll und am wichtigsten, mit dem Sport zu beginnen. Also ist einer deiner Wege, dich in einem Fitnessstudio anzumelden.
Ergänzend dazu, möchtest du dich über Diäten informieren und was möglicherweise eine Variante wäre, die deinem Zwecke entspricht.
Zudem möchtest du mehr Bewegung in deinen Alltag integrieren, da du sonst jeden Tag am PC sitzt. Das schaffst du, indem du jeden Tag 20 min um den Block läufst.
Wie sieht unsere Tagesplanung jetzt aus?
Ziel: Ich wiege 70kg bis zum 01.03.17
Wieso? Ich sehe unglaublich attraktiv aus mit einem Gewicht von 70kg.
Wie? → Im Fitnessstudio anmelden
→ Über Diäten informieren
→ 20 min spazieren gehen
Wir sind nun fast fertig mit der Tagesplanung! Ein kleiner Trick fehlt noch: Das Priorisieren!
Schau dir nun an, welche Aufgabe davon am wichtigsten ist. Wie oben erwähnt, denkst du, dass es am wichtigsten ist mit dem Sport anzufangen. Also ist das deine A1 Aufgabe um diesem Ziel näher zu kommen.
Sprich: Diese Aufgabe muss unbedingt erledigt werden und ist die erste deiner A-Aufgaben!
Daraufhin kannst du dich entscheiden ob die restlichen Aufgaben auch unbedingt erledigt werden müssen, dann gibst du ihnen ein A. Sind sie „nur“ wichtig, können aber verschoben werden, falls es nötig ist, dann kriegen sie ein B. Ist es ein „Nice-To-Have“, dann gebe ihnen ein C.
Wichtig ist jedoch, dass wenn du die gleichen Kategorien vergibst, du untereinander weiter priorisierst.
Ist „Über Diäten informieren“ ebenfalls eine A-Aufgabe in deiner Tagesplanung, dann entscheide dich, welche der beiden A-Aufgaben wichtiger ist und gebe dieser Aufgabe die Bezeichnung A1 und der anderen A2. Nach selbigem Schema kannst du bei B und C verfahren.
Unsere Tagesplanung nach der „ZWW“-Methode sieht also wie folgt aus:
Ziel: Ich wiege 70kg bis zum 01.03.17
Wieso? Ich sehe unglaublich attraktiv aus mit einem Gewicht von 70kg.
Wie? → Im Fitnessstudio anmelden A1
→ Über Diäten informieren A2
→ 20 min spazieren gehen B1
Schauen wir uns das Endergebnis dieser Tagesplanung einmal an:
→ Du weißt nun, welches Ziel du bis wann erfüllen willst.
→ Du weißt, wieso du es tust.
→ Du weißt ganz genau, was du zuerst, was du als zweites .. tun musst.
Mit dieser Methode der Tagesplanung stellst du sicher, dass du deinen Zielen jeden Tag einen Stück näher kommst. Deine Aufgaben geben einen Sinn und erfüllen einen direkten Zweck. Dadurch hast du in Zeiten von wenig Disziplin einen Anker, an dem du dich halten kannst!
Ich behaupte: Mit dieser Methode bin ich effektiver und produktiver als jemals zuvor!
Ich erledige die Dinge, die mir wirklich wichtig sind, nutze meinen Tag für sinnvolle Aktivitäten und fülle ihn nicht einfach nur! Ich vermeide Aufschieberitis. Dadurch habe ich gleichzeitig mehr Zeit für mich und das Gefühl, wirklich etwas bewegt zu haben. Das Gefühl von Fortschritt ist unbezahlbar!
Das war die Tagesplanung nach meiner „ZWW“-Methode!
Es sieht auf den ersten Blick nach viel Planung aus, doch wenn du deine Ziele hast, die Gründe, wieso du es tust und die Wege, dann ist es nicht mehr viel Arbeit.
Daraus schöpfe ich jeden Tag und bin mit vier Tageszielen in 5-10 Minuten am Morgen durch! Die klare Zielsetzung verschafft mir wesentlich mehr Zeit im Laufe des Tages. Kleine Investition, große Rendite!
Bedenke immer, besonders bei der Tagesplanung:
„Ein Mensch ohne Plan ist wie ein Schiff ohne Steuer.“
Emil Oesch
Noch einmal als Tipp: Schau dir das Video zum Buch „The Big Five for Life“ an. Dort wird dir erklärt, wieso Ziele so wichtig sind!
Das Video: „Eat that Frog“ gibt dir hilfreiche Tipps, wie du Aufgaben in deiner Tagesplanung priorisieren kannst.
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Das wars von mir! Ich hoffe ich konnte dir helfen, deinem besten Ich näher zu kommen!
Wirst du es ausprobieren oder ist dir das zu viel Arbeit? Schreib mir doch in die Kommentare, was du von dieser Art der Tagesplanung hältst!
Genieß den Tag!
Dein Deniz