Tobias Beck packt aus! – Tobias, im Interview über Erfolg, ein bewohnerfreies Leben und viele mehr!

Podcast Tobias Beck

Tobias Beck, im Interview über Erfolg, ein bewohnerfreies Leben und vieles mehr!

Tobias ist Bestseller-Autor & einer der gefragtesten Speaker Deutschlands.

Heute habe ich für dich ein unfassbares Interview mit ihm! Hier wird kein Blatt vor den Mund genommen.

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Viel Spaß!

P.S. Wenn du lieber liest, dann findest du unten das komplette Transkript des Interviews.

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Deniz: Alter Falter, heute habe ich einen krassen Gast am Start, und zwar Tobias Beck. Internationaler Speaker, Spiegel-Bestseller Autor, hat mittlerweile über 350.000 Teilnehmer live auf seinen Seminaren gehabt, 20 Jahre Erfahrung, ist in 20 Ländern gewesen. Sein neuestes Buch „Unbox your life“ ist in allen möglichen Sprachen herausgekommen und ich und Tobi unterhalten uns heute über die verschiedensten Dinge. Darum, wie du Gift aus deinem Freundeskreis rauswirfst, wie du dein Leben lebst, wie du aus Wuppertal rauskommst um endlich mal dein beschissenes Leben zu leben. Und Tobi hat eine Geschichte mitgebracht: Er spricht von einer Sekte, in der er groß geworden ist und all so ein Zeug, wo ich echt gedacht habe: Krank. Doch ich will hier nicht zu viel vorweg nehmen, ich verspreche dir: Dieses Interview lohnt sich. Ich habe genug geredet. Vorhang auf für Tobias Beck.

Hallo und herzlich willkommen lieber Tobias Beck. Wie geht es dir?

Tobias: Mir geht es wunderbar. Danke für die Einladung. Ich freue mich wahnsinnig auf unser Gespräch!

Deniz: Es freut mich natürlich riesig, dass du am Start bist, lieber Tobi. Eine Sache, die mich schon seit langem interessiert, ist: Wie bist du auf das Thema Persönlichkeitsentwicklung gekommen? Lass uns direkt da einsteigen. Ganz kurz deine Geschichte, wie Tobi zur Persönlichkeitsentwicklung gekommen ist.

Tobias: Wir Menschen entwickeln uns generell entweder aus Schmerz zu etwas hin oder aus Lust. Das sind die beiden großen Wege. Bei mir war es Schmerz. Ich habe 10 mal die Schule gewechselt, war auf der Sonderschule. Ich bin irgendwann weitergegangen, aber immer mit großen Schwierigkeiten. Mein Selbstbewusstsein war nicht sonderlich gut. Ich habe nach der Schule das erste Mal angefangen, Bücher zu lesen. Das war damals noch Dale Carnegie. Ich habe gemerkt, da gibt es noch eine andere Welt außerhalb der von mir gebauten Mauern in meinem Kopf. Ich war tatsächlich mit Ende meines 18. Lebensjahres das erste Mal bei Tony Robins. Jetzt bin ich 42, also das ist lange, lange her, Jahrzehnte her. Rückblickend kann ich sagen, dass ich dort zum ersten Mal diese Kraft in mir gespürt habe, dass da noch mehr ist als der Versager, der Loser in der Schule. Dass da mehr ist als derjenige, der Rettungswagen fahren kann, was ein toller Job ist, aber das wollte ich nicht mein Leben lang machen. Ich kann mich an diesen einen Satz erinnern, der dort gesagt wurde: Take a deep breath and remember who the fuck you really are and stand up. Ich bin ein Freund von sehr harter Herangehensweise. Ich brauche immer Mentoren in meinem Leben, auch in der Persönlichkeitsentwicklung, die mich zu Dingen zwingen, um aus meiner Komfortzone heraus zu kommen, um in einem bunten neuen Raum zu stehen und Verantwortung für mich und andere zu übernehmen. Ich habe im  Nachgang nach diesem Seminar direkt mit 18 Geld, was ich nicht hatte, was ich mir durch Orangensaft pressen bei Mövenpick verdient habe, ausgegeben für Seminare, für Weiterbildungen. Ich habe mir immer gesagt, das kann mir niemals in meinem ganzen Leben jemand wegnehmen. Du kannst mir alles wegnehmen. Du kannst mir mein Haus wegnehmen, du kannst mir alle materiellen Güter wegnehmen. Ich bin nächsten Monat wieder da. Aber das ist nicht Tobi Beck als Persönlichkeit, sondern das ist Tobi Beck mit den Tools, die ich gelernt habe. Eines der größten Geschenke, die ich bekomme habe, ist, dass manche aufstehen und andere nicht. Das ist eine Entscheidung. Bist du derjenige, der das macht oder nicht?

Deniz: Sehr schöne Sachen, die du da gesagt hast. Besonders das Thema, dass man dir alles wegnehmen kann. Was würdest du jetzt jemandem raten, der noch viel weiter am Anfang ist? Ich meine, wo du vielleicht gestartet bist oder ein Stück auf dem Weg, und der jetzt sagt: Tobi, du hast dieses Selbstbewusstsein, dieses Selbstvertrauen. Du sagst, mir kann man alles wieder wegnehmen und ich würde es selber sagen. Aber was macht man, wenn man an dem Punkt noch nicht ist? Wie ist der Step dahin? Was würdest du sagen, was sind so die ersten Schritte, die man machen kann, um an den Punkt zu kommen, dieses felsenfeste Selbstbewusstsein aufzubauen? Zu sagen, ich crushe alles, ich dominiere alles, ich hole mir, was ich vom Leben möchte?

Tobias: Das hat natürlich ganz viel mit diesem Wort zu tun, was du gerade gesagt hast. Sich seiner Selbst bewusst zu werden. Ich erzähle dazu gerne die Geschichte von Merlin. Merlin ist dieser alte Magier, den wir aus Geschichten kennen aus England, der sich nach Camelot zurückgezogen hat. Aber der hat sich nicht alleine nach Camelot zurückgezogen, sondern er hat eine Tribe, eine Gang von Menschen um sich herum positioniert, die gemeinsam damals an Magie – deshalb nennen wir ihn „den Magier“ – gearbeitet hat. Das heißt, Schritt eins ist immer: Du kannst es alleine nicht schaffen. Suche dir einen Mentor. Ein Mentor findet übrigens dich. Es ist immer blöd zu Leuten zu gehen, willst du mein Mentor sein? Du bist so reich, willst du mein Mentor sein? Du kannst Bücher schreiben, ich will auch Bücher schreiben. Willst du mein Mentor sein, ich will auch Tischler werden. Das funktioniert so nicht. Sondern du darfst lernen, dich so attraktiv für einen Mentor zu machen, dass der irgendwann sagt, ich nehme dich mit auf meine Reise. Und wie machst du das? Wie nimmt Merlin dich mit auf deine Reise? Indem du beginnst, dir nicht die Frage zu stellen, was kann ich alles haben? Sondern: Wer muss ich sein und wer muss ich werden, um eine Persönlichkeit zu sein, die Dinge anzieht? In materieller und nicht materieller Form. Das heißt Schritt eins: Dich mit anderen Menschen zusammenzuschließen, die etwas Ähnliches glauben und wollen wie du. Da kommen wir direkt an ein Grundthema dran. Du bist erzogen worden von deinen Eltern. Ich liebe meine Eltern, aber meine Eltern sind nicht selbstständig. Ich liebe meinen Papa, aber mein Papa war angestellt. Wie soll ich ihn in Gottes Namen um Ratschläge im Business fragen, wie ich meine Mitarbeiter führen soll, wie soll ich das machen? Den Fehler habe ich jahrelang gemacht. Erstmal zu verstehen, von wem in meinem Umfeld lass ich mir überhaupt in irgendeiner Form Ratschläge geben? Papa, Mama sind immer Heiligtum in meiner Familie. Aber nicht für mein Business. Warum? Sie sind weder finanziell frei, noch haben sie einen Lifestyle aufgebaut, bei dem ich sage, ich möchte das in dem Alter so haben. Es ist irgendwann wichtig, dass du dich abgrenzt Dingen gegenüber, die dir nicht gut tun. Das klingt immer so leicht. Ich habe irgendwann, nachdem ich relativ früh diese Reise begonnen habe, mein Telefon in die Hand genommen und ich rate nicht, dass du das machst, wenn du hier zuhörst. Ich kann nur sagen, dass ich das gemacht habe. Dass ich Menschen in meinem Umfeld angerufen habe und gesagt habe, unsere Reise ist hier vorbei. Ich mag dich total, aber ich gehe nicht mehr freitags, samstags, sonntags durchsaufen. Das ist die alte Version Tobi. Die neue baut sich bis zum 25. Lebensjahr ein Business auf, sodass ich nie wieder in meinem ganzen Leben in Abhängigkeit vom Willen anderer Menschen stehe. Dass ich winseln muss um einen Tag Urlaub, dass ich winseln muss, dass man mir wie eine kleine Honigbiene ein bisschen Pollen oder Honig in meinen Mund träufelt. Das gibt es in meiner Realität nicht mehr. Es heißt „OQP“, Only Quality People. Hole dir Menschen in dein Umfeld, die größer sind als du, die krassere Visionen haben als du. Jetzt kommt das Faszinierende, was ich total unterschätzt habe: Du kannst danach gar nicht anders, als erfolgreich sein. Es geht gar nicht. Rein praktisch werden jetzt Einige sagen, wo finde ich denn diese Leute? Ja, wo findest du die denn? In deiner Stadt. Es gibt diesen Satz „Micro, macro, global“. Mikroebene wäre: Was mache ich mit mir? Ich kann lernen zu meditieren. Das kostet Null Euro. Ich kann Bücher in der Bibliothek leihen. Alle Bücher, die ich gelesen habe, habe ich mir damals nicht gekauft. Die kommen aus der Bibliothek.

Deniz: Kennt man heute gar nicht mehr, ne?

Tobias: Die gibt es aber immer noch! Aber weil die Leute immer die Ausreden nehmen, wo soll ich mir das denn leisten? Es gibt jedes Buch in der Bibliothek. Nachdem du das gemacht hast, ist der nächste Schritt, dass du beginnst – und ich wiederhole jetzt – mikro für dich Dinge zu lernen. Online Marketing, du könntest zum Beispiel einen Plan B, du könntest im Network Marketing starten. Du könntest irgendein Business starten. Aber was für ein Business? Es ist scheiß egal, was für ein Business! Es ist wichtig, dass du beginnst etwas zu starten. Das ist Schritt zwei, das ist die Mikroebene. Makro ist: Was ist in deinem Umfeld. Deine Nachbarin gegenüber, dein Nachbar links, dein Nachbar rechts haben einen immensen Einfluss auf dich über deine Spiegelneuronen, ob du das möchtest oder nicht. Sind die positiv, würde ich da bleiben. Sind die es nicht: Ausziehen, wegziehen, morgen früh. Warum? Du kommst mit anderen Leuten in Kontakt, deine neue Version von dir hat in einem anderen Umfeld Platz. Ich hätte niemals in Wuppertal so erfolgreich werden können, wie ich jetzt bin. Nie. Ich habe 20 Jahre lang gebraucht, um diese Sonderschul-Nummer in meinem Kopf rauszukriegen, um einen Spiegel-Bestseller zu schreiben. Ich habe für mein erstes Buch drei Jahre gebraucht. Drei Jahre für 120 Seiten! Das schreibt ein richtig guter Schreiber in einer Nacht. Aber ich habe nicht drei Jahre für die 120 Seiten gebraucht. Ich habe drei Jahre gebraucht, um das Selbstbewusstsein aufzubauen, einen Verlag anzurufen und zu sagen, interessieren Sie sich für das Buch? Das war doch schon lange vorher fertig. Für Buch zwei habe ich zwei Jahre gebraucht, das ist der Spiegel-Bestseller geworden. Für Buch drei, das dickste von denen, 240 Seiten, doppelt so dick, Hardcover, zwei Wochen. Warum? Wenn die Quelle einmal angezapft ist, dann sprudelt sie. Ich wiederhole das: Wenn du eine Sache aufschreiben willst, wenn du hier zuhörst, ist: Wenn die Quelle angezapft ist, sprudelt sie. Diese Quelle ist bei jedem anders. Der Eine, der hier zuhört, ist der geborene Unternehmer, der Andere der geborene Künstler, der Dritte der geborene Tätowierer, I don’t fucking know what it is. Du kannst es nur nicht rausfinden, wenn du nicht aufstehst. Deshalb: Aufstehen, dich mit Menschen umgeben, die größer denken als du bist und in dem Moment sein kannst.

Deniz: Mal ins Machen kommen. Das ist ein wichtiger Punkt. Ein sehr wichtiger Punkt, den ich immer wieder versuche, zu sagen. Du hast ein paar interessante Punkte angesprochen, auf die ich tiefer eingehen möchte. Du hast immer von Fehlern gesprochen. Ich finde, ein interessantes Thema ist gar nicht so sehr, was für Fehler wir machen, sondern was denkst du, sind die größten Fehler, die in der Persönlichkeitsentwicklung begangen werden? Oder die größten falschen Lehren, die vermittelt werden, wo du sagst, da krieg ich das Kotzen, wenn ich das höre?

Tobias: Erstmal ist jede Lehre nur eine Lehre. In der Realität der Person, die die Lehre ausspricht, das will ich gar nicht bestreiten, dass die für diese Person richtig ist und passt. Aber nicht jeder Schuh passt zu jedem Fuß. Und das ist die Herausforderung. Es gibt so unfassbar viele Tipps. Deshalb sage ich immer: Suche dir einen Mentor, der zu dir passt. Weil du immer einen Teil deines Mentors wirst. Ob du willst oder nicht, übernimmst du die Lehren der Person, die dich unterrichtet. Und auch den Habitus, die Art zu reden, die Art mit anderen Menschen umzugehen, übernimmst du. Was mich richtig ankotzt, wenn ich das so sagen kann, ist, dass es Menschen gibt, die bewusst lügen und mit Statussymbolen prahlen, die ihnen nicht gehören, um Menschen irgendwo hinein zu locken. „Folge meinem Weg“. Und du siehst, das Auto ist geliehen, da ist noch ein Leihwagenstempel drauf. Mach den doch wenigstens weg! Oder sie sitzen in einem geleasten Flugzeug, was nicht mal fliegt. Das wäre teurer für die Videoaufnahme. Oder sie photoshoppen von außen die fliegende Landschaft rein, wo jeder, der bei einer Airline arbeitet, sieht, es kann nicht sein, weil das eine Licht ist nicht an. Was ich nicht verraten werde, weil sollen die doch gerne da rein laufen in das Problem. Damit habe ich eine Herausforderung. Ich kann jedem nur sagen: Keller ausheben ist wichtig, bevor du ein Haus baust. In die Lehre gehen und dienen gehen. Jetzt sage ich etwas, was Einige nicht hören wollen. Da werden jetzt Einige abschalten, und das ist vollkommen in Ordnung. Ich bin nicht hierhergekommen um neue Freunde zu gewinnen. Habe ich genug davon. Ich bin hergekommen, damit der Ein oder Andere, der diesen Podcast hört, hiernach aufsteht und seinen Traum lebt. Seinen Traum, nicht deinen und nicht meinen. Dafür gibt es ein paar Regel, die nennen sich Carmic Management. Carmic Management bedeutet: Du pflanzt von morgens bis abends Samen in einen Acker und feierst nicht den Baum und die Früchte – die Rolex, das Schiff, die hübsche Frau, das Auto, das kommt alles automatisch – sondern du feierst das Setzen des Samens. Das ist ein riesen Unterschied im Mindset. Seitdem ich mit Carmic Management arbeite, muss ich mir um Geld nie wieder Gedanken machen. Das Einzige, was ich mache, ist von morgens bis abends den Acker bepflügen, um neue Samen reinzusetzen. Praktisches Beispiel: Ich bin ja in der Persönlichkeitsentwicklung, ich schreibe Bücher, ich mache Seminare. Da kommen tausende von Menschen hin. Letztes Jahr, nur um dir eine Hausnummer zu geben: Eine Viertelmillionen live, direkt vor meiner Nase. Mehrere Millionen online. Jetzt kann man sich die Frage stellen: Wo kommen die her oder warum kommen die dahin? Die kommen dahin, seitdem ich aufgehört habe, dahin zu arbeiten, dass da Leute hinkommen. Das ist Carmic Management. Carmic Management bedeutet, du gibst Mehrwert, Mehrwert, Mehrwert. Dienen, dienen, dienen. Du feierst immer die Schritte, wo du etwas eingepflanzt hast. Seitdem ich das mache, explodiert es. Ich weiß gar nicht, wohin mit den Aufträgen und mit Gott weiß was. Seitdem ich meinen Medienmanager entlassen und gefeuert habe, seitdem ich ihm ein Einfamilienhaus in den Rachen geschmissen haben, dass er bitte geht, seitdem habe ich einen Medienartikel nach dem anderen. Weil ich es nicht forciere.

Deniz: Ein interessanter Ansatz. Du setzt also mehr Fokus darauf, die tägliche Arbeit zu verrichten als das Ergebnis am Ende der Woche stehen zu haben?

Tobias: Ja, ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen. Wenn es so etwas gibt wie universelle Gesetze, wenn wir die mal so nennen. Dass es etwas gibt, was größer ist als wir. Ebbe und Flut zum Beispiel. Diese starken anarchischen Kräfte, die wir erleben in der Welt. Sonne, Mond, Ebbe und Flut, gut, böse, Jing, Jang, Armut, Reichtum. Das ist einfach alles da. Wenn ich das verstanden habe, dass es diese Gesetzmäßigkeiten gibt, heißt es auch, dass ich Teil dessen bin. Das heißt, immer wenn ich dagegen agiere, krieg ich eins auf die Zwölf. Immer wenn ich mit dem Fluss gehe, wenn ich an einem Strand bin und meine Sonnenliegen hinstelle, wenn Sonne scheint und nichts Nachts, werde ich Geld verdienen. Ziemlich logisch. Ich feiere nicht den Menschen, der sich auf die Sonnenliege legt, sondern ich feiere die Tatsache, dass mir jemand sagt: Das war ein toller Tag, der Service war gut. Das ist der Unterschied. Wenn ich einen Brief bekomme von einem Teilnehmer, wo drinsteht: Wow, das hat ganz viel in meinem Leben verändert, dann feiere ich diesen Brief, aber nicht das Geld, was jemand für ein Seminar bezahlt hat. Das ist der Unterschied. Wir feiern den Samen, nicht die Frucht. #00:16:07-8#

Deniz: Ich verstehe, worauf du hinaus möchtest. Sehr interessanter Ansatz. Wann hat sich das bei dir geändert? Wo du sagst: Das ist der Zeitpunkt, wo ich da mehr Wert daraufgelegt habe?

Tobias: Nachdem ich finanziell frei geworden bin.

Deniz: Was bedeutet für dich finanzielle Freiheit?

Tobias: Na ja, dass ich nie wieder arbeiten gehen muss. Ich habe mit Mitte 20 angefangen, im Vertrieb zu arbeiten. Mit Anfang 20, nach der Tony-Zeit, habe ich gedacht, dass Glück und Spaß das Gleiche ist. Ich habe begonnen mit dem Tool – was ich hier jedem anrate, neben der ganzen Carmic Management Geschichte, wo einige sagen, jetzt hat er sie nicht mehr alle – habe ich das wichtigste Tool gelernt, was du überhaupt brauchst, um in irgendeiner Weise etwas auf die Kette zu bekommen. Das ist Verkaufen. Jeder von uns verkauft sich von morgens bis abends. Ob wir das wollen oder nicht. Du verkaufst dich im Club, du verkaufst dich bei einem Job, wenn du einen haben möchtest. Du verkaufst dich als Unternehmer bei einer Bank, wenn du pitcht und Business Angel brauchst. Du verkaufst dich aber auch, wenn du die geilste Idee der Welt hast und sie verkaufen möchtest an andere. Du verkaufst den ganzen Tag. Deshalb war es mein Ziel, erstmal lernen zu verkaufen. Das habe ich damals in einem Vertrieb gemacht in der Telekommunikation. Ich bin dort innerhalb von sechs Jahren mit Mitte 20, 25 Vizepräsident dieser Firma geworden. Ich habe tausende von Vertrieblern aufgebaut, zehntausende von Kunden aufgebaut, wo ich monatlich an den Telefonrechnungen beteiligt war. Du muss dir vorstellen, ich habe mit Mitte 20 alle zweieinhalb bis drei Tage auf eine Debitcard 10.000 US Dollar überwiesen bekommen. Es gibt doch in diesen Märchen diesen Topf, den man findet, der immer wieder, wenn man ihn auskippt, sich wieder nachfüllt. Genau so war es. Monate lang. Ich wusste überhaupt nicht wohin mit der Kohle. Ich bin nur leider – und das sage ich warnend ganz vielen jungen Menschen – zu einem Mammon, Mammon ist ein Wort für Geld, verherrlichenden Arschloch mutiert. Ich dachte, ich wäre glücklich, hatte aber nur Spaß. Das ist ein riesen Unterschied. Das heißt, ich habe immer mehr getan um im Außen zu leben, noch ein Club, noch eine Flasche Champagner auf den Tisch, nochmal köpfen, noch eine Flasche Wodka, noch mehr Frauen, noch mehr dicke Autos, mehr, mehr, mehr. Und was hatte ich einen Spaß, was habe ich mich darin gesuhlt. Ich bin mit einem tiefergelegten Mercedes SLK, das ist ein paar Jahre her, war damals das Ding, durch Wuppertal gefahren. Ich hatte ein Penthouse mit einem Pool auf dem Dach und habe mich darüber definiert. Ich hatte eine geile Zeit. Jetzt kommt aber der Punkt: Es gibt Momente, da kannst du die Schmerzen nicht mehr betäuben. Da brauchst du immer mehr. Immer mehr Geld, immer mehr Außen, immer mehr nach Rio zum Karneval fliegen, fünf Freunde einladen. Ich war der King, weil ich immer bezahlt habe. Es gab die Momente, wo ich plötzlich nachts in meinem Penthouse gelegen habe und nicht Alkohol vorher konsumiert habe, da habe ich gemerkt: Fuck ist da eine Stille plötzlich. Mein Gott ist das dunkel. Jetzt muss ich wieder die nächste Party machen, jetzt muss ich wieder was kaufen, dann wird das besser. Es wurde aber nicht besser. Es wurde immer schlimmer. Das heißt, ich habe immer mehr gebraucht im Außen und bin an äußerer Fülle ertrunken und an innerem Mangel erstickt. Wenn du das dir vorstellst mit einem Baum, der wächst, war ich nach außen ganz stark, hatte aber keine Wurzeln. Jetzt kommt mein größtes Problem in der Zeit von damals: Ich habe mich nicht mit anderen Bäumen verbunden. Sondern ich war Mister Unantastbar. Das ist ein Problem für jeden Wald. Es gibt einen tollen Spiegel-Bestseller, wo die Bäume sich verbinden. Wenn einem Baum etwas fehlt, ich weiß nicht, ob du das wusstest, das ist faszinierend, geben die anderen Bäume in der Umgebung diese Flüssigkeit, Vitamine – was er auch immer braucht – ab, weil sie alle miteinander in Verbindung stehen. Es gab einen Riesenknall. Dann ist dieser Vertrieb zusammengebrochen. Dadurch, dass der Monopolist, damals die Deutsche Telekom, die Preise soweit gesenkt hat, dass mein Vertrieb, die in den USA saßen – ich war quasi der deutsche Stamm hier. Es gab was in den Niederlanden, ich hatte Organisationen in Dänemark, in Australien. Ich war überall. Ich habe gearbeitet wie ein Irrer. Das ist  dann zusammengebrochen. Ich bin ins Kinderzimmer meiner Eltern wieder eingezogen, ins Hochbett. Du lachst. Das war die Hölle. Plötzlich war das Geld weg, es kam auf diese Debit Karte kein Geld mehr. Kannst dir jetzt schon vorstellen, wer als erstes weg war?

Deniz: Freundin, Freunde?

Tobias: Die Freundin, das Mäuschen an der Hand. Das Penthouse, das Auto. Das geht ziemlich schnell. Ich habe ja die ganze Zeit ausgegeben. Bis auf eine Eigentumswohnung in Düsseldorf, die ich immer noch habe. Die habe ich damals bar bezahlt, Gott sei Dank. in der Zeit ist eine ganze Menge mit meiner persönlichen Entwicklung passiert. Ich habe erstmal gemerkt, worüber ich mich überhaupt definiert hatte. Nämlich nur über das Außen. Meine Eltern haben gesagt, willst du nicht etwas Anständiges machen? Ich habe erstmal gelitten wie ein Hund. Ich habe wochenlang in diesem Bett gelegen, mit der Decke über dem Kopf. Bis mich ein Freund angerufen hat, auch spannend, der gesagt hat: Tobi, das bist nicht du. Was machst du da? No fucking way, wieso liegst du darum? Ich habe weiter so rumgejammert, alle scheiße, mein Vertrieb, alles was ich hatte. Dann hat er einen Satz gesagt, den werde ich nie vergessen, deshalb mag ich gerne eine harte Herangehensweise an Themen. Er hat gesagt: Jetzt hört mir mal gut zu, Tobias. Jetzt nimmst du mal die Schwimmflügel weg, nimmst mal den Schnuller aus dem Mund, stellst mal die H-Milch Flasche ab, nimmst mal den Nippel aus dem Mund und stehst endlich wieder auf und machst das, wofür du geboren wurdest. Und dann hat er aufgelegt. Das hat mich natürlich im ersten Schritt total getriggert, wo ich gesagt habe, sag mal, wer bist du eigentlich, was willst du von mir? Anschließend kam ganz langsam dieser Wake Up Call mit dieser Frage: Wer bin ich? Was mache ich eigentlich wirklich hier? Habe ich nicht die Beziehung zu meinen Freunden und zu meiner Familie schon längst verloren gehabt? Diese Realisierung, in dem Moment zu sagen, egal was ich jetzt mache, ich kümmere mich aber auch um meine anderen Bäume um mich herum und denke nicht, ich bin die größte Palme am Strand, das hat bis heute mein Leben verändert. Ganz doll sogar. Weil mir andere Dinge plötzlich wichtig geworden sind. Danach habe ich als Trainer begonnen bei der 1&1 Internet AG, habe dort einen Tagessatz bekommen, habe irgendwann angefangen in Solaranlagen zu investieren, in der Zeit als die noch super subventioniert waren. Für Geld müsste ich nicht arbeiten gehen. Aber ich habe irgendwann meinen Lebensfallschirm aufgespannt und habe mir die Frage gestellt: Warum denn überhaupt das Ganze hier? Ich bin für mich darauf gekommen, dass meine Aufgabe ist, anderen Menschen Konfetti in das Leben zu werfen. Denen, die es haben wollen. Seminare aufzubauen, Menschen zu zeigen, wie man Redner wird, wie man Speaker wird, wie man Geschichten gut erzählt. Das erfüllt mich total.

Deniz: Sehr interessante Geschichte. Du sprichst gerade von Konfetti, und auf deinem Buch „Unbox your life“ ist Konfetti drauf. Vielleicht willst du uns mal von dem Prinzip „Unbox your life“ erzählen. Was bedeutet es, sein life unboxen?

Tobias: Erstmal für all diejenigen hier – das ist toll, dass du das sagst – in Richtung Selbstständigkeit denken: Das ist ja das Buch, wo ich drei Jahre gebraucht habe. Da ist etwas Spannendes mit passiert. Ich war bei ungefähr 36 Verlagen, und die haben mir alle die Tür vor der Nase zugehauen. Alle, einer nach dem anderen. Weil sie die Botschaft natürlich mit dem Botschafter verwechselt haben. Ich habe vorhin in der Geschichte nicht erzählt: Ich arbeite seit 23 Jahre auch bei einer Fluggesellschaft. Ich habe da als Flugbegleiter abgefangen, bin irgendwann Purser geworden. Ich fliege immer noch, einmal im Monat. Da ziehe ich eine Uniform an und bediene Menschen. Für mich kommt „verdienen“ von „dienen“, das ist einer meiner ganz großen Werte. Wenn du mir sagen würdest: „Tobi, du bist abgehoben“, das wäre ein Grund, alles zu hinterfragen, was ich mache. In diesem Dienen habe ich mir die Frage gestellt, bei diesen ganzen Menschen, die ich im Flugzeug kennengelernt habe, die zum Beispiel First-Class fliegen, die haben alle ihr Leben unboxt. Die haben alle irgendetwas gemacht, wo irgendwann etwas passiert ist, wo sie entweder begonnen haben, ihrer Passion nachzugehen oder sie haben begonnen, von den Einflüssen anderer wegzugehen. Jeder, der First-Class fliegt, ist scheiß egal, was Andere sagen. Wenn wir das Leben unboxen, dann sehen wir, dass da unglaublich viel drin ist und provokativ sage ich natürlich: Bevor du dein neues iPhone unboxt, solltest du das Leben unboxen, weil dann brauchst du dir um neue Handys nie wieder Gedanken machen. Aber kommen wir ganz kurz zu dem Cover: Dieses Buch wird in 36 Ländern veröffentlicht. Alleine in Indien in vier verschiedenen Dialekten. Das ist doch nicht, weil Tobi Beck so ein toller Typ ist. Weißt du, warum das ist?

Deniz: Gerne, erzähl.

Tobias: Das ist das Cover. Die Leute gehen über die Messe, ein Käufer aus der ganzen Welt. Das gibt es in Vietnam, das gibt es in Litauen, das gibt es in Thailand, das gibt es in Argentinien. Wir sind über die Messe gegangen, die Bücher sehen alle gleich aus! Alle gleich. Alle mit einem Bild von jemanden drauf, die sehen alle gleich aus! Mein Verlag ist nicht mal ein großer Verlag. Da ist ein Einkäufer nach dem anderen stehen geblieben. Und der Inder sagt: „What is it? What kind of book?“. „It’s about konfetti in life“, sagt der Verleger. „We take it. We gonna put it to India“. Das ist kein Scherz. Heißt für jeden, der hier zuhört: Achte immer auf deinen Rahmen. Ist die Energie, wenn du irgendwo hinkommst, hoch? Oder ist die Energie gering? Jetzt verrate ich mein größtes Geheimnis, was ich habe. Energie ist alles. Niemanden interessiert dein fucking Marketingplan. Deine tolle Idee – Millionen haben tolle Ideen. 7 Milliarden Menschen haben tolle Ideen und wollen alle glücklich sein. Aber diejenigen, die es schaffen, einen Raum zum Vibrieren zu bringen, die Energie mit in den Club bringen, die Energie mit reinbringen. Das sind die, die wenn es ein Wettrennen wäre, immer gewinnen werden. Ich würde nicht mal sagen, dass es ein Wettrennen ist, sondern: Du kannst alles haben. Du musst nur deine Energie oben halten.

Deniz: Mich interessiert jetzt eine Sache, und zwar deine Meinung dazu. Du hast gerade davon gesprochen, dass die Leute dieses Cover gesehen haben und es einfach gekauft haben, im Sinne von: Dieses Cover ist so geil, da ist irgendetwas drin, das will ich sehen und ich kaufe das. Meine Frage: Wo ordnest du das ein? Würdest du sagen, das ist jetzt das Universum? Von wegen: Du hast so viel gedient, es gibt dir etwas zurück? Oder würdest du sagen, es ist einfach nur Glück gewesen? Oder würdest du sagen, es war ein guter Plan?

Tobias: Das ist eine sehr, sehr gute Frage. Obwohl ich jemand bin, der an universelle Gesetze glaubt, glaube ich, dass wenn du zu lange auf dem roten Sofa sitzt und meditierst, ist irgendwann das rote Sofa weg. Das heißt, praktisch Spiritualität bedeutet, die Dinge, die du gelernt hast in der Business-Welt und in der Persönlichkeitsentwicklung und in einem Skill – das ist übrigens das magische Dreieck, von dem ich immer spreche: Passt das, was du sagst zu dem, was du bist, aussiehst, läufst, wie du dich bewegst, zu deinem Produkt oder deiner Dienstleistung, die du anbietest? Wenn dieses Dreieck symmetrisch ist, kaufen Menschen alles von dir. Das ist die Antwort auf deine Frage. Ich glaube, es gibt so etwas wie karmische Gesetze. Ich glaube, es gibt reiß-dir-den-Arsch-auf-bis-du-nicht-mehr-laufen-kannst-Gesetze. Das heißt, diejenigen, die hart arbeiten, werden immer diejenigen sein, die langfristig etwas aufbauen. Weil die immer besser sein werden als die Denker. Der dritte Punkt ist die Energie. Das zusammen, das ist magisch. Wenn ich das einmal verstanden habe ist es vollkommen egal, ob du Bücher schreibst oder welches Business du machst. Wenn ich verstehe, dahinter steckt auch ein psychologisches Konzept: Der Rahmen ist wichtiger als der Inhalt. Wir sind aber gerade im deutschen Kulturkreis auf Inhalt gepolt. Roter Stift in der Schule, das und das und das ist falsch. Der US-Amerikaner, lass uns das Fass gar nicht aufmachen, da gibt es eine Menge Scheiße aber auch eine Menge Gutes. Die machen das anders. Ich war ja in der High-School in Amerika, da war ich total überrascht. Ich hatte in Deutschland immer eine 6 in Mathe. Mein amerikanischer Mathelehrer hat immer gesagt: „Well, you tried your best. Do it again. Then let’s see what happens“. Das ist ein riesen Unterschied. Da war auch alles falsch, aber es wurde nicht als falsch bezeichnet. Irgendwann habe ich gelernt, dass Unternehmen wie Apple und Starbucks und clevere Unternehmer, die bauen einen magischen Rahmen um ein durchschnittlich gutes Produkt. Apple ist ein Computer. iPhone ist ein Telefon. Starbucks ist eine Tasse Kaffee. Nur jeder, der hier zuhört, darf sich jetzt fragen: Was ist meine Wertigkeit? Und wie kann ich einen Rahmen bauen, der den Inhalt, der gut sein muss, schützt? Und du brauchst dir um diese Dinge keine Gedanken mehr zu machen, weil dann läuft es wie geschnitten Brot.

Deniz: Wenn ich mir als Zuhörer jetzt die Frage stelle: Okay, Tobi, ich verstehe, was du mit dem Rahmen meinst, aber wo fange ich an, so einen Rahmen aufzubauen? Wo fange ich an, mich selbst wertiger zu gestalten von außen?

Tobias: Indem du dir zum Beispiel bewusst wirst, dass es den sogenannten Halo-Effekt gibt. Der Halo-Effekt ist ein psychologisches Phänomen, dass sich Menschen über dich, wenn sie dich im Erstkontakt sehen, eine Geschichte erzählen. Das ist übrigens angeborenes Verhalten. Es schützt uns, also Flucht oder Angriff, und es bietet mir, als jemand, der in einen Raum kommt, die Möglichkeit, eine hohe Punktzahl zu bekommen. Das funktioniert ganz simpel. Du siehst einen Menschen und du gibst ihr unterbewusst, ich wiederhole das Wort unterbewusst, eine Zahl zwischen 1 und 10 über dem Kopf. Die 1 wird sofort aussortiert. Brot kann schimmeln, der oder die kann nichts. 10 ist: Egal, was sie oder er macht, ob er Yogalehrer ist, Arzt, Online-Marketer, Verkäufer, ich bin dabei. Ich interessiere mich für ihn. Diese Leute, die müssen über ihr Produkt gar nicht reden. Die müssen das nicht auf den Tisch stellen und sagen: Guck mal, was für ein tolles Produkt. Sondern die Leute kommen von alleine. Das ist diese Sogwirkung. Die kann ich auf der Mikroebene, egal, wo ich bin, sofort spielen, indem ich eben – jetzt bin ich wieder beim Thema Energie – energetisch den Raum hochbringe, dadurch dass ich Energie mitbringe und nicht in der Ecke stehe. Und indem ich darauf achte: Was habe ich an, wie sehe ich aus. Das ist reine Psychologie, das wird es in tausend Jahren noch geben. Und die Cleveren achten darauf. Die Uncleveren sagen: „Ach Tobi, das funktioniert nicht. Die Leute sollen doch meine Seele lieben“. Bitte? Die Leute müssen an deine Seele erstmal rankommen, die Leute müssen dich ja erstmal kennenlernen wollen. Dafür gibt es ein paar Gesetzmäßigkeiten, die sind im Business unglaublich wichtig. Da gehört zum Beispiel für einen 20-jährigen und einen 25-jährigen dazu, die Gap, die Lücke nachvollziehen zu können zwischen dem 50-jährigen Geschäftsführer und Investor und dir als 20-jährigen oder 25-jährigen, der sagt: Wofür brauch ich einen Knigge-Kurs? Ich esse im Restaurant, wie ich essen will. Nein. Der 50-jährige investiert aber nicht in dich, wenn du das nicht gelernt hast. Das sind alles Dinge, die werden im Business immer und immer wichtiger.

Deniz: Da rennst du offenen Türen ein. Eine Sache, die mich persönlich immer sehr aufregt, ist: „Ich bin dann nicht authentisch“ – dieser Satz. Natürlich ist man nicht authentisch mit einer Sache, die man noch nie gemacht hat. Das kann man nicht sein. Das ist so ein typischer Glauben, ich weiß nicht, woher das kommt. Wahrscheinlich, weil Leute einfach nicht diese Veränderung eingehen möchten.

Tobias: Ja. Und sich da zu überlegen: An welchem Punkt bei mir muss ich denn ran? Das ist übrigens praktische Persönlichkeitsentwicklung, nicht Bücher lesen. Es gibt ja zum Beispiel Leute, das ist immer ganz interessant. Ich erzähle eine Geschichte. Ich war letztens in der Bahn, dann kommt ein junger Mann und hat ein Sakko an. So wie ich jetzt, nur eine Farbe, in blau. Er läuft an mir vorbei, guckt mich an und sagt: „Sie sind doch Tobias Beck?“. Ich so:“Ja“. „Ich lese jetzt auch Ihr Buch über persönliche Entwicklung“. Er hat das so rausgezogen, als müsste jetzt eine Krankheit kuriert werden. Weißt du, die allergrößte Gefahr ist, sich nicht seiner eigenen Größe bewusst zu sein. Das heißt, wenn hier jetzt jemand zuhört, männlich oder weiblich, scheiß egal, es gibt Menschen, die werden dir und mir nach dem Podcast – mir bitte nicht, sonst werde ich komplett irre und es gibt eine Antwort, die derjenige nicht hören will! – so etwas schreiben wie: „Tobi, das war voll toll. Ich habe mich da inspirieren lassen.“ Oder: „Ich habe mir da so einen Satz mitgeschrieben, der begleitet mich jetzt immer“. Echt jetzt? Du hast dich inspirieren lassen? Bist du irre? Du fährst doch auch nicht zu McDonald’s, um dich von der Speisekarte inspirieren zu lassen. Du fährst zu McDonald’s, weil du fucking Hunger hast. Weil du deine Eltern in Würde altern sehen möchtest, weil du der erste in deiner Familie sein wirst, der Unternehmer wird, verdammt noch mal! Du fährst doch nicht zur Tankstelle, um die dir Spritpreise anzugucken. Du fährst da hin, weil dein Tank leer ist. Wenn dein Tank voll wäre, würdest du diesen Podcast hier nicht hören. Punkt, Ende. Deshalb setz sich hin, nimm dir einen Mentor und mach eine Liste von 10 Dingen, um so zu werden wie die Person. Ende, aus. Diese ganze Inspirationskacke!

Deniz: Ich weiß, was du meinst. Sich berieseln zu lassen ohne etwas mitzunehmen. Ich glaube, das ist das größte Problem. Persönlichkeitsentwicklung.

Tobias: Ja!

Deniz: Konsumieren, konsumieren, konsumieren, statt zu machen. Deswegen da einen Fokus drauflegen, ins Machen zu kommen. Einer der wichtigsten Punkte, meiner Meinung nach, meine Message. Ins Machen kommen um sein Leben zu dominieren. Du hast oft Mentoren erwähnt, da würde mich interessieren: Wer ist gerade einer deiner Mentoren oder vielleicht wer war dein Mentor? Du hast Tony Robbins schon erwähnt, der dich natürlich auf den Weg gebracht hat. Wer war der Mentor, der den größten Impact in deinem Leben hatte, wo du sagst: Der hat mich komplett verändert?

Tobias: Das waren, um ehrlich zu sein, mehrere. Du merkst, ich krieg bei diesem Thema richtig Puls. Warum krieg ich da Puls? Weil ich einer von denen war, die nicht in Aktion gegangen sind. Uns triggern ja immer nur Dinge, die wir jetzt an uns selber sehen, wo ich denke: Verliere nicht so viel Zeit. Wenn du es jetzt verstehst, wie geil ist das? Einer der größten Mentoren im Leben ist auf jeden Fall meine Frau Rita, weil meine Frau ein Mensch ist, der von außen gar nichts braucht. Ich bin zum Beispiel jemand, ich gehe zu einem Seminar, ich gehe zu einem Retreat, ich mache Ayurveda, ich mach einen Warrior-Kurs, wo ich Blut und Kotze in einen Eimer breche, um so weit mit meinem Körper zu gehen, wie es eben geht. Um meine Grenzen zu testen. Meine Frau braucht gar nichts. Deshalb ist sie eine meiner größten Mentorinnen. Meine Frau ist im Garten und mit den Kids glücklich. Und sie braucht nicht so viel von außen. Da docke ich mich immer wieder an, an diese Energie. Einfach diese Sein-Energie zu haben. Deshalb habe ich früher zum Beispiel immer über Meditation gelacht. Weil ich gedacht habe, das sind Leute, die haben alle nichts zu tun. Bis ich irgendwann herausgefunden habe, dass die erfolgreichsten Menschen in meinem Leben, entweder weil sie etwas Großartiges geleistet haben oder weil ich sie als erfolgreich sehe oder sie sind Multimillionäre, die meditieren alle. Ausnahmslos. Nicht ein bisschen, sondern als Ritual jeden Tag. Da habe ich gesagt: Moment mal, warum? Die haben alle immer das Gleiche gesagt: Du wirst noch sehen warum. Du musst es einfach nur beginnen. In dem Moment nimmst du dein Pendel und legst es mal in die Mitte. Nicht immer nur machen, machen, machen. Auch nicht immer nur Spaß, Spaß, Spaß. Also, Spaß nicht mit Glück verwechseln, die Geschichte habe ich ja erzählt. Diesen Pendel auch mal in die Mitte zu legen. Es gibt Mentoren, denen zahle ich sehr, sehr viel Geld.

Deniz: Das war übrigens ein sehr schönes, das hört man nie über Mentoren. Die eigene Frau. Ein sehr schöner Punkt.

Tobias: Ja. Also, die Größte auf jeden Fall. Ich habe in den letzten Jahren, das weiß so gut wie niemand, über eine Viertel Millionen Euro, das ist ein Einfamilienhaus in Wuppertal, nur in Coachings und persönliche Entwicklung gesteckt, um mich weiter zu hacken. Warum? Ich bin ein Grund weg fauler Mensch. Wenn du mich fragst, was ich am allerliebsten mache, ist es im Garten liegen, nichts tun, Wein trinken, mit meiner Tochter und meinem Sohn spielen und unsere Hühner angucken. Das mache ich wirklich am liebsten. Das ist nur leider nicht meine Lebensaufgabe. Dafür bin ich leider nicht geboren. Ich glaube, immer, wenn wir unsere Talente nicht leben und etwas tun, wofür wir nicht geboren werden, kriegen wir vom Universum eine verpasst. Jetzt kommt eine Geschichte mit meinem Mentor. Es gibt natürlich viele, ich nehme jetzt eine. Ich stand vor vier Jahren auf einem Seminar in Singapur. Vorne stand einer meiner Mentoren, Blaire Singer, ob ich den jetzt nett finde oder nicht, darum geht es nicht. Ich gehe übrigens auch zu Mentoren, die ich weder sympathisch noch nett finde, weil die etwas können, was ich nicht kann. Da waren ungefähr 400 Menschen in diesem Raum. Es war ein Training, da ging es um das Thema Verkauf und Sales und Sales Funnel bauen. Ich habe den Mut aufgebracht, vor 400 Asiaten aufzustehen und das Mikrofon zu nehmen. Ich stehe so natürlich so viel auf Bühnen, aber ich bin als privater Tobi eher leise. Vorletzte Reihe. Ich bin auf einer Party nicht der, der sofort an der Stange tanzt. Ich bin eher rezeptiv. Ich schaue mir das an, ich gehe gerne mit Menschen in Kontakt, höre gerne Geschichten, was machen die? Jetzt nehme ich dieses Mikrofon, stehe auf, sehe mein Gesicht vorne auf so Leinwänden und sage zu ihm, einer meiner Mentoren: „Thank you. Ich habe meinen Tagessatz, seitdem ich hier in diesem Programm war, verfünffacht. Ich bin Trainer, damals bei Vapiano und bei vielen anderen Unternehmen, habe die Trainings-Abteilung aufgebaut, bin damit super erfolgreich und wollte dafür Danke sagen“. Das war mein Statement, nicht mehr und nicht weniger. Jetzt habe ich natürlich gedacht, da sagt er: Das hast du ja super gemacht. Das ist doch tip top. Gesagt hat er etwas anderes. Das werde ich nie vergessen. Er guckt mich an, kennst du solche unangenehmen langen Sprechpausen, wo du merkst, jetzt kommt es. Er hat gesagt: „You fucking german coward. You didn’t get anything I taught. Leave the room. You are not one of us“. In dem Moment merke ich, das war wie in so einer Parallelwelt, wie ich ansetzen will und sagen will: Sag mal hast du sie noch alle? Ich habe mich gerade bei dir bedankt, ich habe meinen Tagessatz verfünffacht, ich kriege jetzt am Tag, das was ich als Flugbegleiter in vier Monaten verdiene. Dafür wollte ich Danke sagen. Ich konnte aber gar nichts sagen, weil dann hat er etwas gesagt. Das werde ich in meinem ganzen Leben nicht vergessen. Er hat gesagt: „How many people did you give a job? How much responsibility did you take? How much social security and healthcare do you pay for other people? Where is your social stuff?“. Wie viel machst du für Kinder und Jugendliche? Wo sind deine Bücher, wo ist dein Podcast, wo ist dein kostenfreier Content, um die Energie in der Welt nach oben zu setzen? „Your’re a fucking german coward. Leave the room.“ Ich habe meine Tasche genommen. Es war Totenstille, die Asiaten haben mich alle angeguckt. Ich habe meine Tasche genommen, ich wollte noch „Fuck you“ sagen, habe ich Gott sei Dank nicht gemacht. Da kam vielleicht doch mein Drill bei der Lufthansa wieder durch, für den ich unglaublich dankbar bin. Mich in Situationen zurückzunehmen, wo ich am liebsten sagen würde, du kannst mich mal, wenn ich Scheiße und Kotze in einem Flugzeug wegwische. Aber das ist Dienen und das ist wichtig, denn sonst wird nie jemand für dich arbeiten. Ich bin rausgelaufen aus diesem Raum, knall diese Türe zu, laufe in diese tropische Hitze rein. Davor steht einer seiner Coaches. Der sagte „Why are you going?“ Ich so „I’m flying home, that’s why I’m going.“ Der kann mich mal da drin. Er hat gesagt, was ist passiert? Ich habe ihm die Geschichte erzählt, hatte Tränen in den Augen dabei, weil ich so wütend war auf den. Dann hat er die magische Frage gestellt. Was glaubst du, war die magische Frage?

Deniz: Schwere Frage. Ich würde vermuten, irgendetwas mit „Warum bist du hier?“

Tobias: Ja, das war noch kürzer. „And is he right?“. Hat er recht?

Deniz: Was war deine Antwort?

Tobias: Ja, er hat recht. Es ging immer nur noch um mich, mich, mich. Um meinen Urlaub, noch mehr Geld verdienen. Ich habe denselben Fehler gemacht, den ich mit Mitte 20 schon mal gemacht habe. Das sind sogenannte Muster. Und um Muster zu unterbrechen, braucht es manchmal eine Menge Schmerz. Ich bin nach Hause geflogen, das ist vier Jahre her, und habe all das aufgebaut, was jetzt sichtbar ist. All das. Den Podcast. 10,3 Millionen Downloads. Kostenfreie Seminare für Kinder und Jugendliche, Masterclass für Youngsters, mit tausenden von Jugendlichen, wo ich die Halle zahle, wo ich dafür sorge, dass die Eltern vor der Halle entertaint werden. Alle Bücher sind entstanden nach diesem einen Satz. Meine Verantwortung, Menschen in Lohn und Brot zu stellen, Sozialabgaben zu zahlen hier in diesem Land, das kam alles durch diesen einen Satz. Es geht nämlich nicht um mich. Sondern es geht um etwas, was viel größer ist als ich. Weißt du, was seitdem auch weg ist? Schlechte Laune, schlechter Schlaf. Ich habe mich in den Dienst von etwas gestellt, was größer ist als ich.

Deniz: Sehr interessant. Es ist immer sehr schwer, wenn jemand erzählt, du musst dein Warum finden. Aber ich finde, du hast es gerade sehr gut hinbekommen. Du hast es mit dieser Geschichte sehr gut hinbekommen, es greifbar zu machen. Also danke dafür! Das bringt mich zu einer Frage. Das Gefühl habe ich immer und ich finde, deine Situation beschreibt es sehr gut, dadurch dass sie sehr hart war, sehr direkt. Ich bin immer sehr hart und sehr direkt. Findest du, gesellschaftlich sind wir, mich vielleicht eingeschlossen, zu verweichlicht? Sind wir alle zu verweichlicht?

Tobias: Ja, viel zu verweichlicht! Ich stand in der Welt am Sonntag auf dem Titel, weil ich einer Frau auf der Bühne – weil ich die Bambi-Nummer nicht zugelassen habe. Gerade jetzt gerade, in dem was wir erleben, die Wirtschaft der neuen Zeit, da reicht es nicht, halbnackt auf Instagram Likes zu sammeln. Übrigens will das auch keiner. Du willst nicht, dass deine Freundin das macht. Du willst nicht, dass deine Tochter das macht. Du willst auch nicht, dass deine Mutter das macht. Du willst es vielleicht sehen und dich bei anderen aufgeilen, aber nie bei Leuten im direkten Umfeld. Richtig?

Deniz: Ja. Also meine Mutter muss ich nicht sehen.

Tobias: Und wahrscheinlich willst du es bei deiner Frau auch nicht sehen, dass andere sie so sehen. Mir ist es einfach wichtig, dass diese Amazonas-Energie jetzt rauskommt. Die kommt nicht durch Bambi und wir sind alle so nett miteinander, sondern da braucht man Realtalk. Du kannst sogar noch einen Schritt weiter gehen. Persönlichkeitsentwicklung oder Human Performance setzt dann an, wenn du dir bewusst einen Scheinwerfer nimmst und in Lebenssituationen bei dir reinleuchtest, die dunkel sind. Wo du nicht rangehen möchtest. Ich gebe dir ein Beispiel. Erst eine Geschichte dazu, um zu verstehen, was ich meine. In den 40er Jahren wurden die Düsenflugzeuge erfunden. Dort wurden rechteckige Fenster eingebaut. Das kannte man von Propellerflugzeugen und Doppeldeckern, die geschlossen waren. Das hat super funktioniert, die sind jahrelang geflogen. Jetzt hat man die ersten Düsenjets gebaut, dieselbe Flugzeugform wurde eingepasst, die Dinger fliegen. Die erste Flotte waren, glaube ich, 12 bis 16 Flieger. Das hat super funktioniert. Der amerikanische Präsident ist damit geflogen, die Königin von England, hat alles super funktioniert. Und jetzt wird es spannend. Bis plötzlich nacheinander aus der ersten Flotte, eins nach dem anderen, vom Himmel gefallen ist. Insassen tot. In der Luft auseinandergebrochen. Jetzt kamen die ganzen Ingenieure, die ganzen Physiker, die ganzen schlauen Menschen und haben gesagt: Moment mal, wie kann das denn überhaupt passieren? Warum fallen die alle gleichzeitig runter und was ist denn passiert? Sie haben gesehen, dass die Form des Flugzeugfensters nicht zur Form des Flugzeugrumpfes gepasst hat und dass sehr kleine Haarrisse aufgetreten sind durch den Druck von außen, der natürlich bei einem Düsenjet viel größer ist als bei einem Propellerflugzeug. Jetzt wird der ein oder andere sagen: Tobi was hat das mit Persönlichkeitsentwicklung in meinem Leben zu tun? Wo hast du dein Fenster falsch eingebaut? Wenn Druck in deinem Leben zunimmt, wo weißt du jetzt schon, dass der Absturz kommt? Ist es dein Körper? Ist es deine Spiritualität? Ist es die Beziehung zu deinem Umfeld, Familie, Freunde, engster Rahmen? Ist es dein Business? Wir erleben jetzt gerade Businesses, die nach drei Wochen Krise um Hilfe schreien. Die hätten sich doch niemals selbstständig machen dürfen. Die machen doch betriebswirtschaftlich komplett etwas falsch! Wenn du nicht mal drei Wochen schaffst, den Staat um Hilfe anzubetteln, dann hast du doch etwas falsch gemacht. Wenn ich die Eier in der Hose habe, oder für die Frauen die Eierstöcke, entschuldigt meine direkte Art, und mir  anschaue: Wo ist mein Flugzeugfenster falsch eingebaut? Das ist Leadership. Leadership bedeutet nicht, in die Themen reinzugehen, die mir an der Hand liegen, die einfach für mich sind. Das ist Flow. Flow ist super. Jetzt gebe ich dir ein Tobi-Beispiel. Ja, das kann der Tobi natürlich locker sagen. Ich stand vor drei Jahren mit meinem Sohn Emil, da war er 4 und meiner Tochter Maja, da war sie 1, in einem Fahrstuhl in Thailand. Ich leide seitdem ich ungefähr 15 Jahre bin an Klaustrophobie, enge Räume. Das liegt daran, dass ich früher in einer Sekte aufgewachsen bin und immer festgebunden wurde und angeschrien oder irgendwo eingesperrt, wenn ich nicht missioniert habe oder wenn ich in Augen dieser Glaubensgemeinschaft etwas falsch gemacht habe.

Deniz: Okay, krass.

Tobias: Das habe ich viele Jahre mit mir rumgetragen und habe gute Verdrängungstechniken aufgebaut.

Deniz: Verständlich.

Tobias: Eine Verdrängungstechnik ist jahrelang zum Beispiel gewesen, ich fahre kein Fahrstuhl. Dann laufe ich eben. Solche Sachen wie mit Kollegen Empire State Building, da kann ich mir doch eine Ausrede einfallen lassen. „Du, da gegenüber gibt es einen Shop, muss ich für eine Freundin etwas kaufen, fahrt ihr mal hoch“. Das habe ich super verdrängt. Bis zu diesem Tag vor drei Jahren in Thailand. Die Kleine liegt in so einem Maxi Cosi und Emil steht an der Hand neben mir. Ich konnte die nicht zusammen die Treppe runterbringen, das ging nicht. Und dieser Fahrstuhl bleibt zwischen zwei Stockwerken stehen, draußen 40 Grad, innen keine Klimaanlage. Mit ist etwas passiert, was mir bis heute peinlich ist, und ich hoffe meine Kinder nehmen das nicht mit als Kindheitserinnerung. Ich habe diesen Fahrstuhl nicht nur aufgebrochen, ich habe den komplett auseinandergenommen. Ich habe die Verkleidung von den Wänden gerissen mit meinen Händen, habe die Dachpanels abgerissen und habe die Tür mit meinen bloßen Händen – ich wusste gar nicht, wo ich die Kraft dazu herhabe – aufgedrückt. Das ganze Ding kaputt, hat ein Vermögen gekostet. Ich habe die Kinder rausgeschoben, bin raus und habe mich erstmal auf den Boden gelegt, um diesen Anfall, Atemnot, du denkst ja du stirbst in dem Moment. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten. Jetzt kommt Persönlichkeitsentwicklung. Ich kann jetzt sagen: Scheiße gelaufen. Oder ich kann sagen, ich geh genau da rein. Ich gehe genau in diesen Schmerz. Weil das passiert mir, Tobi Beck, vor meinen Kindern als Vater, als Leader, nie wieder. Ich bin auf die Suche gegangen und habe mich für eine indianische Inippi-Zeremonie entschieden, wo du mit einem Indianer, in dem Fall war es ein Abkömmling der Shiruki-Indianer, blutsverwandt aus der Linie, in ein Zelt gesperrt wirst bei 60, 70 Grad über 4 Stunden. Dieses Zelt, was aus Tierhäuten und Fellen besteht, wird von außen zugenagelt. Du kannst dir vorstellen, was das für jemanden, der klaustrophobisch ist, bedeutet. Das ist ein Horrorfilm. Für jemanden, der das nicht hat, der kann es nicht nachvollziehen. Für jemanden, der das hat, ist es ein Horror. Es werden so große heiße Steine da reingezogen, die werden 24 Stunden ins Feuer gelegt, damit dieses Zelt sich von innen aufheizt. Die fangen an mit irgendwelchen indianischen Gesängen und erzählen dir: Du siehst jetzt noch einen Spalt Licht. Gleich hast du zwei Möglichkeiten. Möglichkeit 1: Deine Beine sind weg, wenn du darüber läufst. Die sind verbrannt, deine Füße. Du kannst ja nicht raus, du läufst gegen die Wand. Und da sind die Steine. Oder du hältst aus. Du ziehst dich bis auf die Unterhose aus und legst dich nackt auf den Boden und verbindest dich mit der Natur. Da habe ich gedacht: Och nein, jetzt kommt so eine Eso-Scheiße hier. Warum habe ich das gemacht? Um Gottes Willen. Ich kann dir sagen, das war einer der schlimmsten Momente in meinem Leben, als ich gehört habe, wie von außen dieses Zelt zugenagelt wird. Und du weißt, du kannst jetzt hier nicht raus. Und du kannst auch Leder nicht zerreißen. Du kommst nicht raus. Und das auszuhalten. Weißt du, wie lange diese Zeremonie dauert? 4 Stunden. Nicht eine Viertelstunde im Fahrstuhl. 4 Stunden! Dann ist etwas passiert. Ich komme aus diesem Zelt raus, da gibt es so ein Ritual, was die Indianer machen. Du wirst mit eiskaltem Wasser abgespült, da hauen die dir mit einer Feder auf dem Kopf herum. War mir alles egal. Ich wollte nur in das Hotel. Warum wollte ich in das Hotel? Ich habe zwischen zwei Stockwerken auf die Stopptaste gedrückt. Da hättest du mir vorher 1 Millionen Euro geben können, hätte ich nicht gemacht. Seitdem ist es weg. Geh in die dunklen Felder deines Lebens rein. Deshalb sagte Einstein schon: Wenn ich aufhöre zu lernen, höre ich auf zu leben. Und mein Ziel ist es, bis an das Ende meiner Tage meine Flugzeugfenster umzubauen, aber nicht für mich, sondern auch für andere. Und darüber Bücher zu schreiben und anderen Konfetti ins Leben zu werfen. In dem Fall für meine Kinder. Viele Dinge tue ich, damit andere davon inspiriert werden.

Deniz: Sehr interessante Geschichte, wie du deinen Dämonen in das Gesicht geschaut hast. Das ist wirklich sehr inspirierend. Ich finde es in der jetzigen Zeit sogar nochmal bedeutender. Vielleicht kannst du zwei, drei Sätze zu der jetzigen Krise sagen: Was ist jetzt am Wichtigsten für die Person, die gerade zu Hause sitzt, das hier hört und sich denkt, alles scheiße? Vermutlich denkt die nicht, alles scheiße. Sonst würde sie den Podcast nicht hören.

Tobias: Sonst hätte sie jetzt wahrscheinlich schon abgeschaltet. Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen. Ich würde sagen, dass all das, was deine Zuhörer und Zuhörerinnen, die mit dir die Reise gegangen sind und mit all den Produkten, die du anbietest – ich durfte dich ja auch für den Bewohnerfrei-Podcast interviewen, was mit sehr präsent ist – wurden genau auf diesen Moment vorbereitet. Wie wäre es denn, wenn wir den Gedanken annehmen, dass wir genau für diese Krise, wenn wir sie denn so nennen wollen – weil, eine Krise ist ja nichts anderes, als eine Veränderung, die versucht zu geschehen – ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und sagen: Das ist die Geburtsstunde in die Herzen der Menschen. Weil eine andere Chance scheint die Natur nicht gehabt zu haben, als dass sie uns diesen Virus schenkt. Dass du genau dafür geboren wurdest. Dass das der Grund ist, warum du hier bist, um nämlich für dein ganzes Umfeld, die gerade straucheln und nicht wissen, was sie tun sollen, aufzustehen als Buntstift unter den Bleistiften, und diesen einen Satz zu sagen: „I will handle it“.

Deniz: Sehr geil.

Tobias: Wenn das so ist, dann dürfen wir sogar dankbar für diese Krise sein, wenn du wiederrum die natürlichen Gesetze, die da sind, nicht vergisst. Da ist für mich immer das beste Beispiel die Biene. Die Biene fragt nicht, ob sie rausfliegen soll. Sie fliegt einfach raus und fliegt von Blume zu Blume und ist, ohne es zu wissen, für das Ökosystem unserer Welt verantwortlich. Sie hat ein Gehirn, das ist halb so groß wie der Nagel deines kleinen Fingers. Und wenn die das kann, kann ich nur jedem Einzelnen, der hier zuhört, mal fragen: Was ist, wenn wir dich von der Leine lassen? Was ist denn, wenn wir den Vulkan in dir mal ausbrechen lassen? Weil dann geht es nämlich richtig los. Diese Krise ist Zeit für Innovation und diese Krise ist die Zeit, für andere Menschen ins Feuer zu gehen. Weil alles, was wir wirtschaftlich gerade erleben, wir hören ja nur von morgens bis abends, das wird zusammenbrechen, Lieferketten werden zusammenbrechen, Währungsreform, legt das Gold in den Keller. All dieser ganze Bullshit! Ob es Bullshit ist oder nicht, darum geht es noch nicht einmal. Sondern, was hat es mit dir zu tun? Diese Zeit jetzt ist für Helden. Das ist Zeit für Heldentum. Was meine ich damit? Wenn du es jetzt clever machst, landest du mit deinem Namen im Geschichtsbuch. Und wie geil ist das denn? Du darfst dich nur nicht auf die dunkle Seite der Macht kippen lassen. Also rumnörgeln, Decke über den Kopf, ich gucke jetzt von morgens bis abends N-TV. Dafür wurdest du nicht geboren. Sondern Microsoft, Disney sind in der großen Depression gegründet worden. Du glaubst doch nicht, dass das elektrische Licht erfunden worden ist, weil es Leuten so gut gegangen ist? Das ist erfunden worden, weil ein Haus nach dem anderen abgebrannt ist, mitten in der Nacht, weil die scheiß Öllampen umgefallen sind. LinkedIn, WhatsApp, Uber, AirBnB, wann ist das entstanden? Alles nach der Finanzkrise. Nach der Lehmann-Pleite. Wir Menschen sind leider so. Wenn es uns zu gut geht, anscheinend fungieren wir dann nicht.

Deniz: Kein Antrieb.

Tobias: Deshalb sage ich mittlerweile: Danke Coronavirus, dass du uns wachgerüttelt hast. Danke. Ich habe noch nie so hart gearbeitet wie in den letzten drei Wochen. Ich dachte, ich hätte das. Ich dachte, ich hätte Probleme in der Vergangenheit gehabt. Ich habe anderthalb Millionen Euro Personalkosten vor der Brust, Null Euro Einkommen. Danke Corona-Krise, dass du mich mal wieder richtig in die Spur setzt, mich mal wieder richtig schleifst. Jetzt muss ich mich vor meinem Team hinstellen und sagen: Passt mal auf Freunde, Vati geht auf null Euro, ich versuche hier eure Arbeitsplätze zu retten, aber wir geben jetzt alle Knallgas, und zwar wie noch niemals zuvor. Und das werden hier einige machen. Einige werden hier zuhören und heute noch sich hinsetzen und Unternehmer werden. Ich weiß, dass es so ist. Jetzt kommt nur das Gemeine. Wie viele Leute hören im Durchschnitt so einen Podcast? Gib mir mal irgendeine Zahl?

Deniz: Am Tag, tausend Leute oder so. Also, ich der Woche 7000.

Tobias: Jetzt kommt das Gemeine, jetzt kommt die Statistik. Jetzt kommt der Grund, warum ich nicht aufhören werde, das zu machen. Rein statistisch, die kennst du genau wie ich, weil, du bist so lange im Business: Ein Prozent. Ein Prozent von denen, die das heute hören, werden sich überhaupt nur bewegen. Die anderen machen das McDonald’s Tankstellen-Programm. Oder versuchen, was zu sagen. Der Tobi hat gesagt, die realisieren, was wir für selbstverständlich gehalten haben, das Leben hat die Stopptaste gedrückt, das ist jetzt meine Chance. Aber nur ein Prozent, sprich von den 1000 10 oder von den 7000 70, werden aufstehen. Aber ich weiß nicht, wer es ist. Deshalb gebe ich nicht auf. Ich weiß nicht, wer es ist. Deshalb gebe ich Seminare, deshalb mache ich Dinge für Jugendliche, weil ich weiß nicht wer es ist. Mir reicht ja schon Einer. Es muss sich ja nur Einer inspiriert fühlen durch unser Gespräch. Und 500 sagen, ja der Beck, der hat sie ja nicht mehr alle, der Vogel. Das ist vollkommen in Ordnung.

Deniz: Sehr interessanter Ansatz. Das erinnert mich ein bisschen an John Petersen, der immer gerne sagt: Sei die Person auf einer Beerdigung, an dessen Schulter man sich anlehnen kann. Das ist dieses Bild. Wo andere sich anlehnen können, wo andere sagen, du bist der Fels in der Brandung. Bevor wir gleich zu der Sache gehen, die du uns mitgebracht hast, habe ich noch ein paar kleine Fragen. So ein bisschen wie rapid fire, die du einfach ganz kurz beantwortest, so ein bisschen Fun-Fragen. Ich würde die direkt mal raushauen.

Tobias: Ich würde vorher gerne noch eine Sache sagen. Was ich vermeiden möchte ist jetzt so dieses „Aufstehen, in sechs Monaten ist alles wieder gut, dann ist alles wieder so wie es vorher war“. Diesen Podcast werden ja auch Leute vielleicht in einem Jahr oder in zwei hören. Es wird nicht so sein wie vorher. Das nennt man in der Psychologie romantische Verklärung. Die romantische Verklärung gibt uns Hoffnung, sonst würden wir uns jetzt alle hier von den Häusern schmeißen. Es wird anders sein als vorher. Das ist wieder wie Tag und Nacht, aber ich möchte dazu sagen: Im Polarkreis hat die Nacht sechs Monate. Das heißt, es wird nicht wieder bunt und fröhlich, wenn wir glauben, dass es so ist. Sondern, da das Universum ja keine Fehler macht, wenn es soweit ist, ist es soweit. Solange muss sich jeder von uns mitnehmen auf dieser Reise. Und nicht dagegen preschen, weil das wird nicht funktionieren. Das wollte ich noch dazu sagen, dass es hier nicht zum blinden Aktionismus führt. Das meine ich damit nicht.

Deniz: Ich glaube, es ist auch nicht so angekommen, dass es zu blindem Aktionismus führt. So wie es bei mir angekommen ist. Ich glaube, diejenigen, die das jetzt gehört haben, werden das meiste aus der Situation machen und schnell mit dem Flow gehen, mit dem Fluss gehen. Egal, ob der negativ ist oder nicht. Das heißt, die werden das meiste daraus machen.

Tobias: Ich bin auch nur ein Reisender. Je mehr ich mich mit diesen Themen beschäftige, auch den großen Themen, desto mehr merke ich, dass ich überhaupt gar nichts weiß.

Deniz: Daninger und Krüger Effekt.

Tobias: Ja.

Deniz: Sehr schön. Lass uns einsteigen in die Fragen. Welche App erleichtert dir am meisten das Leben?

Tobias: MiCal, mein Kalender. Ich bin komplett fremdbestimmt von meinem Kalender.

Deniz: Das ist praktisch, die App, wo du ohne nicht leben könntest?

Tobias: Ja, weil da haben drei Leute Zugriff drauf. Ich bin ein absoluter Chaos, was so was angeht. Ich bin der Delfin-Hai in meinem Persönlichkeitsprofil. Das kann man kostenlos auf der Website testen. Wenn ich das nicht hätte, würde ich einfach nur in den Tag leben und mit den Hühnern spielen. MiCal.

Deniz: Welcher Film hat den krassesten Mehrwert für dich?

Tobias: Das ist ein Film und ein Buch: „Die Hütte“. Das wurde verfilmt. Der Untertitel ist: Eine Begegnung mit Gott. Da ich bekennender, Atheist ist vielleicht falsch, ich habe mir so mein eigenes Ding gestrickt, da habe ich weinend in diesem Film gesessen. Ich habe von der ersten Minute an geweint, was für mich eher untypisch ist.

Deniz: Werde ich mir mal angucken. Atheist, der sich alles so ein bisschen selbst zusammen gestrickt hat, das, was ich glaube. Ich finde es immer super, ich würde gerne daran glauben aber ich finde es super schwer, daran zu glauben. Ich brauch Beweise.

Tobias: In dem Film „Die Hütte“ geht es eben darum, dass die Gefühle, die wir haben, einen Grund haben, wenn irgendetwas in uns nicht in Ordnung ist oder wir haben das Gefühl, anstatt das wegzudrücken. Dieser Film hat mich gelehrt, hinzuschauen oder auch auf mich zu hören. Eigentlich hat es mein inneres Navigationssystem geschult, weil ich auch die Erfahrung gemacht habe, dass immer dann, wenn ich nicht darauf gehört habe, ist alles den Bach runtergegangen. Manchmal will ich das natürlich nicht. Ich mache irgendein Business, wo ein Teil von mir sagt, da kann ich schön Profit machen, und der Bauch sagt: Lass mal lieber. Ich mache es trotzdem, und es geht Wumm. Und dieser Film hat mich gelehrt, noch mehr auf mein Bauchgefühl zu hören. Deshalb kann ein Fuck You oder ein Nein auch übrigens das Spirituellste sein, was du in deinem Leben tun kannst.

Deniz: Das „Ja“ zu dir selbst in dieser Situation.

Tobias: Genau. Du gehst da lang, ich geh da lang, wir haben beide ein schönes Leben. Das kann manchmal das heilsamste auf der Welt sein.

Deniz: Sehr schön. Werde ich mir auf jeden Fall mal anschauen, den Film. Habe ich schon von gehört, aber noch nicht geguckt. Wenn du dir ein Tattoo stechen müsstest, was würdest du dir stechen?

Tobias: Ich würde mir ein kleines TM-Zeichen, also dieses Registered Trade Mark würde ich mir auf den Knöchel tätowieren lassen. Allerdings war ich schon mal vor so einem Tattoo Shop in Thailand in geistiger Umnachtung, da hat er zu mir gesagt: That part of the body hurts the most. Ich bin wieder rausgegangen. Aber es kann gut sein, dass ich mir das steche. Einfach so ein Registered Trade Mark. Ich bin einfach wie ich bin. Einige mögen das, andere nicht. Das musste ich lange lernen, dass beides für mich in Ordnung ist. Dass es auch in Ordnung ist, nicht von jedem gemocht zu werden.

Deniz: Cooles Ding. Was war das Geilste, was du jemals gekauft hast?

Tobias: Das Geilste, was ich jemals gekauft habe, war ein Reihenmittelhaus in Kelsterbach an der Landebahn des Frankfurter Flughafens, wo ausnahmslos alle in meinem Umfeld gefragt haben: Tobi, tickst du noch sauber? Warum gehst du nicht in ein Penthouse? Das ist gar nicht so viele Jahre her. Du kannst dir doch ein Penthouse in Frankfurt mit Pool leisten. Da habe ich auf mein Bauchgefühl gehört. Wir sind da eingezogen. Wenn du zwei Jahre drin wohnst, musst du keine Steuern zahlen. Ich habe dieses Haus nach zwei Jahren für den doppelten Preis verkauft.

Deniz: Sehr interessant.

Tobias: Weil ich wusste, dass der Flughafen Frankfurt natürlich Menschen anzieht wie der Honig die Fliegen.

Deniz: Wenn du deinem Sohn oder deiner Tochter ein einziges Buch schenken würdest, was für ein Buch wäre das?

Tobias: Das wäre tatsächlich „Die Hütte“. Ich würde ihnen noch dazu sagen, dass so ein Buch eine lange Zeit braucht um verstanden zu werden. Bücher liest man nicht einmal. Es gibt Bücher, die liest man zehnmal. Und das wird eins davon sein. Da bleibe ich also bei dem Buch von vorhin.

Deniz: Okay. Gibt es etwas, was ich dich hätte fragen sollen, aber nicht gefragt habe?

Tobias: Nein, du bist schon sehr in die Tiefe gegangen. Ich glaube, was oft außer Acht gelassen wird, ist, dass the struggle wirklich real ist. Also wenn es so etwas gibt wie einen Durchbruch, als ich da in der Lanxess Arena vor 15.000 Menschen als Speaker gesprochen habe, vor solchen Auftritten habe ich zwei Tage Brechdurchfall. Und das sieht keiner. Dass das real ist, es ist anstrengend. Das ist nicht nur Fame und Applaus und Kohle. Sondern jeder Künstler, und als den würde ich mich bezeichnen, hat eine ganze Menge mit sich selbst zu kämpfen.

Deniz: Vermutlich. Auch du hast Probleme, manchmal morgens aufzustehen.

Tobias: Oh ja. Gerade jetzt in dieser Zeit, da bin ich ganz ehrlich zu dir, muss ich ganz oft an alle Mittelchen dran gehen, die ich in den letzten Jahren gelernt habe. Sei es Körperanker, mehr Sport als sonst, Meditation im Bett bevor ich aufstehe, mein Dankbarkeitstagebuch lesen bevor ich aufstehe. Sonst komme ich echt schlecht in den Tritt, weil natürlich auch bei mir unfassbar viel zusammengebrochen ist.

Deniz: Okay. Aber auch sehr interessant, dass du das von dir sagst. Sehr authentisch. Ich meine, es geht jedem nicht anders, wir sind alle nur Menschen. Egal, ob dahinter eine Kamera ist oder ein Podcast oder sonst wo. Man sitzt auch auf dem Klo, um es so zu sagen.

Tobias: Nicht nur auf dem Klo. Wenn ich ehrlich bin, das Ganze hier ist wie Zahnarzt. Seit drei Wochen sitze ich auf dem Zahnarztstuhl und mache eine Wurzelbehandlung. Das gefällt mir alles nicht. Ich mag gerne raus gehen, ich mag fliegen, ich mag von meiner Assistentin abgeholt werden und geile Sachen machen. Gleichzeitig ist es wichtig, so wie es jetzt ist. Nach der Zahnarztbehandlung sind meistens die Schmerzen entweder geringer, ein paar Tage später sind sie weg. Da das Universum keine Fehler macht, glaube ich daran, dass es besser wird als vorher, nur anders. Das hilft mir.

Deniz: Schön gesagt. Und damit würde ich auch direkt zu der Sache kommen, die du den Zuhörern mitgebracht hast. Du hast den Zuhörern ein paar Kleinigkeiten mitgebracht. Vielleicht gebe ich die Bühne einfach mal frei an dich.

Tobias: Ich sag ein bisschen etwas dazu. Da wir ja gerade zu Hause sind: Wenn euch diese Themen interessiert, vor allem auch dieser Realtalk, das ist auch nicht für jeden etwas. Das merkt ihr schon und das ist komplett in Ordnung. Ich habe mich mal ein paar Tage eingeschlossen und bin zu diesen Themen in die Tiefe gegangen und habe zig Stunden Videomaterial dazu aufgenommen. Da würde ich euch gerne zwei Online Kurse anbieten, auch zu einem Hammer Preis. Es ist wirklich ein schlanker Taler, 95€. Einmal zu dem ganzen Thema „Unbox your life“. Für diejenigen, die sagen, ich möchte nochmal näher daran, was ist eigentlich mein Antreiber und an welche Flugzeugfenster muss ich? Und „Unbox your relationship“, weil die Grundlage all des Businesserfolges und auch des privaten Erfolges sind Beziehungen. Das mag sich anhören wie ein weiches Thema, ist es aber nicht. Das hört sich an wie „da sollen sich die Mädchen drum kümmern“. Beziehungen ist das, was ich von meinen First-Class Passagieren gelernt habe, was der wichtigste Faktor im Business ist. Da kann man eine Menge richtig und eine Menge falsch machen. Dafür habe ich diese Online Kurse aufgenommen. Gibt es einfach in den Shownotes, ganz viel Videomaterial. Und alles Andere, wenn ihr mich bei Instagram angucken wollt. Und ich habe noch einen Freebee für euch, eine Hörprobe zu „Unbox your relationship“. Da habe ich mich auch ein paar Stunden hingesetzt und mal vorgelesen. Könnt ihr euch einfach unter unboxyourrelationship.de anschauen.

Deniz: Einmal unboxyourrelationship.de und in die Shownotes alle Links nochmal. Vielen Dank dafür, dass du das mitgebracht hast. Ich wünsche dir natürlich nur das Beste, gerade in dieser Zeit, dass du das Maximale herausholst. Ich glaube, das tust du. Vielleicht noch eine letzte Sache, die du den Zuhörern, Zuhörerinnen mitgeben möchtest, wo du sagst: Das ist meine letzte Botschaft, dann bin ich raus.

Tobias: Ja, das ist der Satz, den ich bei mir und bei vielen in den letzten Wochen immer wieder sage: Wenn Ebbe ist, sieht man, wer eine Badehose anhat. Wir erleben gerade eine Zeit, wo alles hochkommt. Alles Gute, alles Schlechte, aber es kommt einfach nur hoch. Und wenn ich das Bildnis des Fokus verstehe, dass ich in einer Höhle stehe, dort ist es dunkel. Auf der einen Seite sind Diamanten, auf der anderen Seite ist Scheiße. Ich weiß beides nicht, dass es existiert. Aber ich beginne, zu suchen und meinen Fokus auf etwas zu legen. Ich glaube, dass die, die bei den Diamanten landen wollen, bei den Diamanten landen, und dass diejenigen, die bei der Scheiße landen wollen, in der Scheiße landen. Because where focus goes, energy flows.

Deniz: Sehr schöner letzter Satz. Vielen lieben Dank, Tobi. Es war mir eine riesige Freude, dass du dabei warst. Ich wünsche dir nur das Beste für die Zukunft!

Tobias: Ich danke dir.

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