Lebst du deine Träume? Wirst du deine Träume je erreichen? Bist du glücklich? Wie die Gesellschaft deine Träume sabotiert und dich zu einer emotionslosen Maschine macht.
Heute ist ein Tag, an dem ich mich mit meinen Träumen einmal nähergehend beschäftige. Ich frage mich dabei: „Werde ich meine Träume jemals erreichen?“. Ich weiß es nicht, ich zweifle. Gedankenspiele plagen meinen Tag. Traum, Realität, Arbeit, Leben, wofür entscheide ich mich? Die Entscheidung ist eigentlich längst gefallen, trotzdem zweifle ich immer wieder an dem Weg, den ich gehe.
Dabei ist es doch so einfach: Aufstehen, an meinen Träumen arbeiten, schlafen gehen. Was kann ich anderes tun, als Schritt für Schritt meinen Körper in Richtung Traum zu tragen? Doch immer wieder: Stimmen die mir sagen, ich wäre nicht gut genug für so große Ziele. Ich wäre nicht der Auserwählte. Ich wäre nicht der Talentierteste. Es gäbe Menschen, die viel härter arbeiten.
Diese Stimme in meinem Kopf verlangsamt meine Schritte. Der Weg ist durch den Kampf mit mir selbst gepflastert. Noch mehr als mit den Widrigkeiten dieser Welt. Doch was, wenn ich mir selbst der größte Feind bin? Weshalb mache ich mir den Weg doppelt so schwer, wie er möglicherweise eigentlich ist? Statt mit vollem Tempo auf meine Träume zuzurennen, halte ich mich selbst fest, während ich laufe. Ich schmeiße mir Steine in den Weg, über die ich stolpere.
Wer ist diese Stimme?
Angst. Angst vor dem Erfolg. Angst vor all dem, was danach kommt. Was, wenn die Träume nur Schall und Rauch sind? Was, wenn dein Traum gar nicht so toll ist, wie du all die Jahre dachtest? Es wäre eine herbe Enttäuschung auf dem Weg. Stelle dir vor, du gewinnst das Spiel. Du gewinnst den Traum, lebst ihn. Was dann?
Hast du dich widergespiegelt gefühlt?
Möglicherweise kennst du diese Gedankengänge. Viele Menschen, die Träume haben, forcieren sie nicht. Die Stimme in unserem Kopf ist einfach unser ärgster Feind. Doch kann es sein, dass wir wirklich enttäuscht werden von unseren erreichten Träumen? Ja, das kann sein. Ich selbst habe mehrmals die Erfahrung gemacht. Die Ursache dafür ist jedoch ganz einfach: Du hast keine größere Bedeutung in deinem Leben.
Sagen wir, du möchtest 1.000.000 Euro machen. Das ist ein schönes Ziel, aber es hat keine Bedeutung in deinem Leben. Was ist, wenn du diese Zahl erreicht hast? Hörst du dann auf zu leben? Wenn du jedoch beispielsweise die ganze Welt inspirieren möchtest, sich aus ihrer Armut zu befreien, dann könnte 1.000.000 Euro erreichen ein Ziel sein, welches deine Bedeutung im Leben fördert.
Du verlierst somit nicht Sinn und Verstand, sobald dein Ziel erreicht ist. Sobald wir die Bedeutung in etwas nicht kennen, verfallen wir in eine Sinnlosigkeit, die einer Depression gleicht.
Aber darum soll es hier nicht gehen. Es soll um die Stimmen in deinem Kopf gehen.
Lieber Leser, diese Zeilen bedeuten mir wirklich viel und es ist schwer zu glauben, aber:
Diese Zweifel sind das Produkt deiner Erziehung! Das Produkt der Gesellschaft.
Das sind nicht deine Gedanken. Erinnere dich an Kinder aus deiner Umgebung, in ganz jungem Alter. Diese werden sich keinerlei Gedanken machen, sie sind furchtlos, sie sind experimentierfreudig, sie machen selbst Erfahrungen. Doch mit der Zeit prägen die Eltern ihre Kinder, ohne ihnen etwas Böses zu wollen. Sie drängen sie in Rollen, sie müssten aus ihrem Leben einen Erfolg machen. Erfolg bedeutet: Arzt sein, Anwalt sein oder was auch immer. Maßstäbe, die dir von der Gesellschaft gesetzt werden, an denen du dich orientieren sollst.
Die wenigsten Eltern sind stolz auf ihr Kind, wenn es „nur“ glücklich mit dem Leben ist, welches es führt. Sie sind stolz auf das Kind, wenn es einen akademischen Grad erlangt, Statussymbole anhäuft und sie somit der Welt sagen können: Guckt her liebe Nachbarn, das erfolgreiche Wesen hier, dass habe ich erzogen! Sei ein guter Junge, sei ein gutes Mädchen, mache deine Eltern stolz!
In laufe deines Lebens wirst du geformt. Dir wird beigebracht, was sich gehört und was nicht. Du bist endlich geprägt und ein funktionierender Teil der gesellschaftlichen Struktur. Ohne dich würde es nicht funktionieren. Die Welt braucht keine Ausreißer, keine Selbstdenker, keine glücklichen Menschen. Ein glücklicher Mensch ist unabhängig und wer braucht das schon?
Sei eine Maschine!
Du bist eine gedankenlose Maschine. Damit meine ich nicht die coole Variante a la Terminator. Nein, du sollst deine Arbeit verrichten, zwischendurch scheißen gehen und wieder an die Arbeit. Effektiv sollst du sein. Sei eine Maschine.
Stelle dir vor, diese Maschine wird auf einmal lebendig. Jetzt fängt dieser Roboter an zu leben, er fängt an die Dinge zu hinterfragen. Er will selbst leben, alte Strukturen durchbrechen, glücklich sein.
Was meinst du, was passiert? Sein altes Leben wird ihn immer wieder einholen. Die Stimme wird ihm sagen, dass er es als Maschine für die Gesellschaft besser hat. Andere Maschinen unterstützen ihn. Es ist sicherer, Glück sei überbewertet.
Diese Stimme…
Diese Stimme die du hörst, die jeder hört, das bist nicht du. Das sind deine Ängste, die dir zum großen Teil anerzogen wurden. Das ist die Gesellschaft, die dich wieder als funktionierendes Mitglied haben möchte.
Doch stelle dir vor, du lebst wirklich. Du bist keine Maschine mehr. Du bist ein glücklicher Mensch, der sich selbst so sehr liebt, dass er nichts anderes kann, als andere auch zu lieben. Ich sehe es selbst an Menschen aus meinem Umfeld. Es ist wie ein Virus. Du fängst an tiefes Glück und Liebe für dich selbst zu empfinden, damit inspirierst du dein Umfeld. Dein Umfeld inspiriert, sich selbst zu lieben und ein Teufelskreis beginnt.
Der Virus nimmt seinen Lauf und legt lauter Maschinen lahm. Leblose Roboter, die auf einmal auferstehen und ihr eigenes Leben in Anspruch nehmen. Ehemals Menschen, die zu Robotern wurden und wieder zu Menschen werden, als wäre es ihre zweite Geburt.
Der schwere Part
Immer wieder jedoch, diese Stimme. Das ist der schwere Part. Sich gegen die Stimme der Gesellschaft zu erheben. Die Fesseln abzuwerfen, die Ketten abzustreifen und mit vollem Tempo Richtung deiner Träume zu rennen. Befreit, glücklich und den heutigen Tag liebend.
Stelle dir einmal eine Welt vor, in der jeder Mensch auf diese Weise leben würde. Es gäbe keinen Krieg mehr, die Menschen würden immer zuerst an sich selbst denken, sich selbst lieben und dadurch andere noch viel mehr lieben können. Klar, es ist Utopia, aber du kannst einen kleinen Schritt in diese Welt machen. Eine Welt, in der du jeden Tag voller Freude aufstehst. In der du nicht auf morgen wartest, sondern heute alles machst, was du willst. Dein Leben gibt es nur ein einziges Mal, diesen Moment hier gibt es nur einmal. Je eher du begreifst, dass wir nicht für die Ziele leben, sondern für den heutigen Moment, desto eher begreifst du, dass Glück nichts ist, was man erreicht.
Glück ist ein Zustand, den man immer im Jetzt erlangen kann. Du kannst jetzt glücklich sein, indem du dich dafür entscheidest. Nicht mehr und nicht weniger.
In diesem Sinne: Hauche deiner Maschine leben ein!
Dein Deniz